Lange, zu lange haben Politik und EZB der Inflationsentwicklung im Euroraum tatenlos zugesehen. Nunmehr stehen sie vor einem Dilemma: Einerseits drängt der Markt über bereits kräftig gestiegene Anleiherenditen die EZB zu einem entschlosseneren Handeln; andererseits sind ihr mit Blick auf die krisenbedingt nochmals ausgeuferte Verschuldung vieler EU-Staaten etwas die Hände gebunden, zumal die Politik angesichts von Ukraine-/Energie- und Klimakrise vorerst keine Ausgabenkonsolidierung erkennen lässt. So befinden sich die Kapitalmärkte weiter im Krisenmodus und sind hin- und hergerissen zwischen Inflations- und Rezessionssorgen.
Unter dem Druck der Märkte haben die Notenbanken weltweit zuletzt mit beschleunigten Zinsanhebungen auf die dramatisch hohen Inflationszahlen reagiert. Die US-Notenbank hat den Leitzins dabei gar um 0,75 Prozentpunkte auf bereits 1,50-1,75% erhöht. Auch die Bank of England und die Schweizerische Nationalbank folgten bereits mit ersten Anhebungen, während die EZB es zunächst noch bei einer Ankündigung für die nächste Sitzung beließ. Somit dürfte die Phase negativer Einlagenzinsen im Euroraum aber der Vergangenheit angehören. Mittelfristig wird in den USA mit einem Leitzins von über 3% gerechnet und seitens der EZB mit einem Einlagenzins von deutlich über 1%. Gleichzeitig stoppen sowohl Fed als auch EZB ihre Nettowertpapierkäufe, was die Liquiditätszufuhr darüber hinaus etwas bremst.
Die starken Korrekturen bei Aktien und Anleihen im ersten Halbjahr haben allerdings auch bereits vieles vorweggenommen und insgesamt zu wieder günstigeren Bewertungen geführt.
Fazit: Anleger brauchen dieses Jahr weiter starke Nerven. Mittelfristig bietet die Normalisierung auf der Zinsseite aber auch wieder Chancen. Schließlich finden damit die Preisverzerrungen durch die Notenbanken insbesondere auf der Anleihenseite ein Ende und Risiken werden dort wieder angemessener entlohnt, weshalb verzinsliche Wertpapiere langsam wieder einen ausgiebigeren Blick wert sind.
Auf Sicht von sechs bis neun Monaten gehen wir ungefähr von folgenden Annahmen aus:
Währungen (ggü. €) | Aktien-Indizes | Zinsen (in %) |
USD 1,05 – 1,10 | S&P 500 3.900 – 4.200 | EUR 5y Bund 1,25 – 1,50 |
CHF 1,00 – 1,05 | EuroStoxx 3.400 – 3.700 | CHF 5y Eidg. 0,80 – 0,95 |
Yen 140 – 145 | SMI 10.500 – 11.300 | USD 5y Trs. 2,75 – 3,25 |
Gold 1.750 – 1.875 USD | MSCI EM 1.000 – 1.100 | BRL 5y Teso. 10,0 bis 12,0 |
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