Kennen Sie schon den „Warren Buffett“ von Europa?

Sein Name ist Baron Albert Frère, ein belgischer Investor, 92 Jahre alt und leider am 3. Dezember 2018 verstorben. Der für ihn typische Anlagestil erinnerte an den des US-Amerikaners Warren Buffett, beispielsweise investierte er ausschließlich in Unternehmen, die mit ihm als Anteilseigner klarkamen. Feindliche Übernahmen vermied er grundsätzlich.

Bereits als 14-Jähriger im Jahre 1940 fing der junge Albert im elterlichen Eisenwarenbetrieb an zu arbeiten. Frère war erst 17 Jahre alt, als der Vater verstirbt und er gezwungen wurde, den Betrieb gemeinsam mit seiner Mutter zu führen. Er galt als extrem sparsam – so kam es vor, dass er extrem wütend wurde, wenn in einem seiner Büros das Licht sinnlos brannte.

Zitat von Albert Frère:

„Wenn Sie denken, dass Sie die richtige Formel gefunden haben, behalten Sie sie für sich!“

Nach Kriegsende verkaufte der junge Unternehmer Schrott und Eisen an Betriebe vorerst nur in Belgien. Doch nach kurzer Zeit erweiterte er den Geschäftsbetrieb, exportierte Eisenwaren und Rohstoffe auch ins Ausland und reüssierte in den 70-er Jahren zum regionalen Stahlbaron. Als einer der Ersten erkannte Frère das Ende des Stahlbooms und verkaufte 1983 seine Beteiligungen an den belgischen Staat.

Mit dem Verkaufserlös startete Frère den Aufbau seines Imperiums. Heute wird sein Vermögen auf ca. 5,5 Mrd. USD geschätzt. Seine börsennotierte Investmentfirma „Groupe Bruxelles Lambert“ (GBL) ist nach der schwedischen Investor AB die zweitgrößte Beteiligungsgesellschaft Europas. Die GBL ist unter anderem an folgenden Unternehmen beteiligt*:

Burberry**6,6 %
Adidas7,5 %
LafargeHolcim9,4 %
Pernot Ricard7,5 %
Umicore17 %
Total0,6 %
GEA7,3 % und andere

* Stand per 06.12.2018, Quelle: GBL, Wikipedia (Prozente sind gerundet)
** Verkauft in 2018, Gewinn rund 83 Mio. GBP

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